5 Tipps, wie du professionelle Kinderfotos selber machen kannst. Ich zeige dir, mit welchen Kamera-Einstellungen man natürliche Kinderportraits fotografiert und dabei den Hintergrund verschwimmen lässt.
Du würdest gerne ein schönes Porträt mit verschwommenem Hintergrund machen, aber hast keine Ahnung, wie das geht? Du hast eine neue Kamera zum Geburtstag oder zu Weihnachten bekommen, aber weißt nicht, wie du sie bedienst?
Heute bringen wir Licht ins Dunkel und ich zeige dir, wie du in nur 5 Schritten ein Kinderporträt mit verschwommenem Hintergrund machst.
Schauen wir uns mal an, wie du mit deiner Kamera draußen im Freien so ein zeitloses Kinderporträt machen kannst, wie von dem kleinen Mädchen oben.
Das einzige, was du brauchst, ist eine Digitalkamera, bei der du manuell Blende, Zeit und ISO einstellen kannst.
Damit diese Tipps funktionieren, ist es wichtig, dass du dein Kind draußen fotografierst. Denn für so ein Porträt brauchen wir ausreichend Tageslicht.
Für Fotos in Innenräumen gelten andere Regeln. Wie Du auch in dunklen Wohnungen helle, klare Kinder- und Familienfotos machst, zeige ich dir im Online-Fotokurs für Eltern.
1. Große Blende
Vergiss den Vollautomatik-Modus! So ein freigestelltes Kinderporträt mit einem butterweichen, verschwommenen Hintergrund bekommst du als Fotografie-Anfänger am besten mit der Zeit-Automatik.
Das heißt, du stellst manuell selber die Blende ein und die Kamera kümmert sich um den Rest. So geht’s:
Erstens. Stelle deine Kamera auf Zeit-Automatik (A oder Av).
Bei vielen Kameras gibt es oben so ein Rädchen, wo du die Zeit-Automatik einstellen kannst. Über das Display deiner Kamera sollte das aber auch funktionieren.
Zweitens. Jetzt stellst du die Blende ein, dort wo das Kürzel f/ steht.
Die Zahl hinter f/ steht für die Blendenöffnung. Was das bedeutet, lassen wir jetzt erstmal beiseite. Wichtig ist nur eins: hier wählst du die kleinste mögliche Zahl. Also eine f/3.5 oder f/2.8 oder noch besser eine f/2.0 oder f/1.8. Je kleiner diese Zahl, desto schöner verschwimmt der Hintergrund.
Und warum heißt das jetzt große Blende? Ist doch ne kleine Zahl! Stimmt.
Aber je kleiner diese Zahl ist, desto weiter geöffnet (= größer) ist die Blende, also die Öffnung im Objektiv durch die das Licht in die Kamera kommt.
2. Weiter Hintergrund
Auch ganz wichtig: je mehr freie Fläche hinter deinem Kind ist, desto besser wird der Hintergrund hinter deinem Kind verschwimmen.
Wenn du dein Kind vor einer Wand oder Büschen, wie auf dem Foto unten links, fotografierst, wirst du keinen verschwommenen Hintergrund bekommen. Auf einer Grünfläche im Park oder auf einem Feld, wie auf dem Foto rechts, aber schon. Je mehr „Weite“ du im Foto hast, also "Raum" hinter deinem Fotomotiv bzw. Abstand zum Hintergrund, desto besser.
3. Schatten
Da wir mit der Zeit-Automatik fotografieren, ist es besser, das Kinderporträt nicht in der direkten Sonne oder im Gegenlicht zu machen. Das kann deine Kamera (und dich) nämlich etwas aus dem Konzept bringen.
Das Einfachste ist es, wenn du dein Kind am Anfang im Schatten fotografierst. Bei ausreichend Tageslicht natürlich, nicht im abendlichen Dämmerlicht. Dann kann eigentlich nichts schief gehen.
Wenn das gut klappt und du dich besser mit den Einstellungen deiner Kamera auskennst, kannst du dich auch an andere Lichtsituationen heranwagen. Aber erstmal: im Schatten oder wenn es bewölkt ist.
4. Fokus auf den Augen
Bei Porträt mit großer Blende ist nur ein sehr kleiner Bereich im Foto wirklich scharf. Um nicht zu technisch zu werden, erkläre ich jetzt nicht, warum das so ist.
Hier solltest du dir nur eins merken: Immer auf die Augen fokussieren! Wir wollen ja kein Kinderporträt, wo nur die Nasenspitze oder das Ohr im Fokus ist.
5. Natürliches Lachen
Du kannst ein technisch perfektes Bild haben, ohne echte Emotionen fehlt etwas. Der Schlüssel zu einem zeitlosen Kinderportrait ist ein ehrliches, fröhliches Lachen oder Lächeln.
Ich erzähle den Kindern immer lustige Witze (Pups-Witze sind super), ziehe Grimassen und habe ein paar Kinderreime auf Lager, wie diesen hier:
Noch ein paar Hinweise zum Schluss: Wie sehr der Hintergrund verschwimmt, also wieviel Unschärfe du hinter deinem Kind hast, hängt von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel, wie nah du dein Kind fotografierst bzw. mit welchem Abstand: Ist nur das Gesicht auf dem Bild, wird der Hintergrund deutlicher verschwimmen, als wenn die Kleinen von Kopf bis Fuß im Foto sind.
Die Kamera und das Objektiv spielen auch eine wichtige Rolle. Wenn du ein Zoomobjektiv hast, probiere das mal aus. Mit dem Zoom wird der Effekt der Unschärfe im Hintergrund im Bild noch verstärkt.
Mit diesen 5 Tipps wirst du einem schönen Kinderporträt ein gutes Stück näher kommen!
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