Wisst Ihr, wo Ihr die beste Foto-Location findet? Nicht auf dem Spielplatz. Nicht um die Ecke im Park oder am idyllischen See im Nachbarort.
Bei Euch zu Hause findet Ihr die beste Foto-Location für schöne Kinderfotos! Im Schlafzimmer. Dort, wo Ihr jede Nacht verbringt.
Euer Bett ist die beste Foto-Location!
Wer mir schon länger folgt, weiß, wie gerne ich Familien bei meinen Homestorys auf ihrem Bett fotografiere. Deshalb möchte ich Euch heute ein paar Inspirationen und Tipps mit auf den Weg geben, wie Euch dort schöne Kinderfotos gelingen.
Warum das Bett? Weil dort die innigsten Momente entstehen, die ich bei Shootings so gerne festhalte. Und weil die Kinder dort hüpfen und toben und sich in die Kissen fallen lassen können. Weil dort gekuschelt und gekitzelt wird. Weil Ihr dort als Familie so viele Stunden Eures Lebens verbringt.
Allen Familien, die ich fotografiere, schreibe ich vorher: Bitte helle Bettwäsche draufziehen oder eine helle Decke über das Bett legen. Denn im Schlafzimmer kann es oft sehr bunt aussehen.
Wenn Ihr klare, minimalistische Bilder mit 2 - 3 Farben genau so gerne mögt, wie ich, solltet Ihr auf darauf achten, dass die Farben harmonieren oder dass zumindest der Hintergrund neutral ist. Hier kann eine einfarbige, helle Tagesdecke Wunder wirken!
Auch die Perspektive ist wichtig. An diesem Beispiel kannst Du gut sehen, dass man alleine durch die bewusste Wahl des Bildausschnitts (von oben) alles andere, was drumherum für Ablenkung sorgt, ausblenden kann. Fotos zeigen immer nur einen Ausschnitt der Realität und Du bestimmst, welcher das ist.
Zum Weiterlesen Schöne Kinderfotos trotz Chaos: 7 Profi-Tipps für Eltern
1. Kinderporträt von oben auf der Decke
Du kannst ganz niedliche und witzige Porträts von Deinen Kindern machen, indem Du selbst mit aufs Bett kletterst und sie von oben fotografierst. Besonders gut (aber nicht nur) klappt das mit Babys, egal ob mit Windel oder komplett angezogen.
Bevor Du so ein Foto versuchst, solltest Du auf jeden Fall sicher sein, dass Du fest und sicher stehst und dass der Kameragurt um Deinen Hals gelegt ist. Sicherheit geht immer vor und Wasserbetten eignen sich dafür nicht! Ich spreche aus Erfahrung.
Aber nicht nur Babys kann man wunderbar von oben fotografieren, auch größere Kinder! Dabei müssen sie auch nicht immer direkt in die Kamera schauen.
2. Hüpfen im Bett
Auf dem großen Familienbett kann man wunderbar toben und hüpfen, das lieben Kinder! Wie Du mit Deiner Kamera schnelle Bewegungen einfrierst und unscharfe Kinderfotos vermeidest, zeige ich Dir hier: {Teil 4} Blogserie Manuell fotografieren - Verschlusszeit
Wenn Du Dich noch nicht so gut mit der Kameratechnik auskennst, solltest Du solche Fotos lieber nicht (so wie hier) mit Gegenlicht machen, sondern in Richtung des Lichteinfalls.
Diese beiden Fotos habe ich übrigens mit einem weitwinkligen 20mm-Objektiv gemacht, mich vor das Bett gekniet und die Beiden gebeten, so hoch wie möglich zu hüpfen. So wird die Wirkung des “In-der-Luft-fliegens” noch verstärkt.
Ich lasse die Kinder nicht nur auf dem Bett hüpfen, sondern auch von der Fensterbank auf das Bett oder vom Bett runter …
Auch mit Mama oder Papa können dabei schöne Erinnerungen entstehen und die Kinder können noch höher hüpfen.
3. Beim Toben und Kitzeln
Auf dem Bett kann man so wunderbar mit seinen Kindern toben und dabei entstehen authentische Aufnahmen voller Emotionen.
Auch Geschwisterkinder lasse ich gerne auf dem Bett toben und sich gegenseitig abkitzeln …
4. Unter der Decke verstecken
Kinder finden es großartig, sich unter der Decke zu verstecken und dann gefunden zu werden, probiert das mal aus!
Bei dem Decken-Spiel lohnen sich nicht nur Nahaufnahmen von den Kindergesichtern, sondern auch von den Füßen!
5. Vor und neben dem Bett
Man muss sich hier nicht nur auf das Bett an sich beschränken, auch davor und daneben können schöne Bilder entstehen!
6. Abend- und Morgenritual
Ihr habt bestimmt morgens und abends Rituale mit Euren Kindern, die sich tagtäglich wiederholen. Haltet diese Momente fest! In ein paar Monaten können sie schon wieder ganz anders aussehen.
In den frühen Morgen- und Abendstunden kann zu wenig Licht eine große Herausforderung sein. Hier brauchst Du einen hohen ISO-Wert, eine große Blende und eine langsame Verschlusszeit. In meiner 6-teiligen Blogserie “Manuell fotografieren lernen im Familienalltag” zeige ich Dir Schritt für Schritt, was das genau bedeutet und wie Dir auch bei schlechten Lichtverhältnissen schöne Kinderbilder ohne Unschärfe gelingen.
Auch beim Stillen oder Fläschchen geben können richtig schöne Bilder entstehen. Und nicht vergessen, auch mal selber mit auf’s Bild zu kommen! In meiner Foto-Gruppe Kinderfotografie für Anfänger gibt es 2020 die Foto-Challenge #53selbstporträts. Die Aufgabe ist es, jede Woche ein Selbstporträt von sich mit oder ohne Kind zu machen. In der Gruppe findest Du dazu viele Inspirationen, Tipps und Erfahrungsberichte, von anderen Eltern.
Direkt nach dem Aufwachen zwischen die Kissen gekuschelt … auch Euer Morgenritual lohnt es sich, in Bildern festzuhalten!
7. Details
Bei vielen Eltern beobachte ich, dass sie vor allem das Gesicht ihrer Kinder im Blick haben, was absolut nachvollziehbar ist. Geht es Dir auch so? Versuche auch mal, einen anderen Bildausschnitt zu wählen und Details wie süße Kinderfüße oder Haare oder Finger aufs Bild zu nehmen.
8. Von weiter weg
Wechsle unbedingt auch mal die Perspektive und zeige etwas von der Umgebung! Nachdem ich Bilder aus kurzer Entfernung gemacht habe, gehe ich anschließend immer 2 bis 3 Schritte zurück, um das Drumherum zu zeigen. Später möchtest Du Dich ja nicht nur an das Gesicht Deines Kindes erinnern, sondern auch daran, wie Euer Schlafzimmer damals ausgesehen hat.
Und wenn Du ein Foto von weiter weg gemacht hast, gehe danach NOCH ein Stück weiter weg. Hinter den Türrahmen. Und dann rahmst Du das Bett mit dem Rahmen der Schlafzimmertür. So kann man übrigens auch wunderbar Unordnung im Zimmer verschwinden lassen. Man verdeckt einfach mit dem Rahmen das Chaos! Mach ich auch oft!
9. Geschwisterbilder
Wenn Ihr vor kurzem Familienzuwachs bekommen habt, eignet sich Euer großes, weiches Bett wunderbar für innige Geschwisterfotos! Manchmal frage ich die größeren Geschwisterkinder, wo das Baby am besten riecht. Dann schnuppern sie und robben ganz dicht an das Baby ran, sodass man sehr schöne “nahe” Aufnahmen bekommt.
Größere Geschwisterkinder kuscheln nach meiner Erfahrung nicht mehr so gerne, dafür toben sie unheimlich gerne miteinander. Das kann man auch mit einer kleinen Kissenschlacht kombinieren. Das Schöne am Bett: Keiner tut sich weh!
10. Beim Lesen
Gemütlich zwischen die Kissen gekuschelt im Bett ein Buch vorlesen, gibt es etwas Schöneres für Eure Kinder? Vorlesen beschäftigt nicht nur alle, sondern schafft auch eine schöne, entspannte Atmosphäre für das Foto.
Und wenn die Kinder still sitzen, ist es auch viel leichter, ein scharfes Bild zu machen! Warum das so ist, erkläre ich Dir hier: 4 Gründe für unscharfe Kinderfotos in der Wohnung (+ die Lösung)
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