Heute gibt es meine besten Fotografie-Tipps, wie Du mit dem iPhone schöne Kinderfotos machst. Wie stellt man die Belichtung und den Fokus ein? Warum sollte jede Mama den Serienbild-Modus und die AE/AF-Sperre kennen? Und wie macht man die iPhone-Kamera am schnellsten startklar? All dies und mehr erfährst Du in diesem Beitrag.
Seien wir doch mal ehrlich. Wenn Du einen einzigartigen, flüchtigen Moment mit Deinen Liebsten einfangen willst, kramst Du nicht umständlich die große Kamera aus der Tasche. Und überlegst dann noch, welchen Knopf Du wo drücken musst. Nein, Du greifst nach dem Smartphone. Geht viel schneller. Einmal nach links wischen und schon kann’s losgehen.
Die meisten Fotos mache ich im Alltag mit dem iPhone. Wenn man ein paar kleine Dinge beachtet, können so wunderbare Bilder entstehen. Welche das sind, erzähle ich Euch heute!
Die iPhone-Fotos in diesem Artikel wurden von Janine George von mumlife.de | @new2berlin gemacht.
1. Natürliches Tageslicht
Man kann die im iPhone integrierte Kamera mit einer Mini-Vollautomatik-Kamera vergleichen. Um gute, scharfe Aufnahmen zu bekommen, muss man es diesem komplexen Gerät so einfach wie möglich machen. Das allerwichtigste, egal mit welcher Kamera: ausreichend Licht! Am besten natürliches Tageslicht. Wenn Du abends zu Hause fotografieren möchtet, geht das mit Deckenlicht natürlich auch. Künstliches Licht kann Deinen Fotos aber einen rötlichen Farbstich geben.
Wenn Du Deine Kinder drinnen fotografierst, in Richtung des Lichteinfalls fotografieren. Am besten in der Nähe eines Fensters oder Balkons. So vermeidest Du verwackelte, unscharfe Fotos.
Ganz einfach gesagt: je mehr Licht, desto heller und schärfer werden Deine Bilder. In diesem Artikel von mir gibt es ein paar anschauliche Beispiele: Tipps für schöne Kinderfotos | Licht.
2. In 1 Sekunde zur Kamera
Man muss nicht erst das iPhone-Menü öffnen, um die Kamera zu starten. Das geht auch im Sperrbildschirm! Einfach mit dem Daumen von rechts nach links über den Bildschirm wischen und schon wird die Kamera aktiviert. Sehr nützlich, wenn Du ganz schnell einen schönen Moment einfangen willst.
3. Burst Mode (Serienbilder)
Wenn man mich fragen würde, welches der beste iPhone-Tipp ist, dann dieser!
Jede Mama weiß, wie schwierig es sein kann, den perfekten Moment einzufangen. Mit dem Burst Mode kann man seit dem iPhone 5S viel besser bewegte Objekte und durch-die-Gegend-flitzende Kinder fotografieren.
Und so geht’s:
Einfach den Finger auf dem Auslöser gedrückt halten. Mit dieser Serienbildfunktion werden dann 10 Bilder pro Sekunde aufgenommen. Wenn Du also 3 Sekunden lang den Finger auf dem Auslöser läßt, schießt das iPhone 30 Bilder. Damit der Speicherplatz nicht gleich voll ist, auf keinen Fall alle Fotos behalten! Am besten wählst Du direkt Deine(n) Favoriten aus und löscht die restlichen Aufnahmen sofort.
4. Fokus und Belichtung
Das iPhone stellt automatisch immer auf die Mitte des Fotos scharf. Wenn ein anderer Bereich Deines Fotos scharf sein soll, einfach mit dem Finger auf den entsprechenden Bereich auf dem Bildschirm tippen, wenn die Kamera-App geöffnet ist. Bei Kinderportraits am besten auf die Augen fokussieren. Das iPhone möglichst ruhig halten, während sich die Bildschärfe einstellt. Per Fingertipp wird nicht nur der Fokus, sondern gleichzeitig auch die Belichtung angepasst.
Wenn Du etwas Zeit hast, experimentiere ruhig etwas, indem Du vor dem Auslösen verschiedene Bereiche des Bildes antippst.
5. AE/AF-Sperre
Wenn Du einen bestimmten Ausschnitt im Bild nicht nur kurz antippst, sondern den Finger dort länger ruhen lässt, aktivierst Du die AE/AF-Sperre. Das heißt, die Belichtung und der Fokus werden fixiert bzw. gesperrt. Sie verändern sich also nicht mehr, auch wenn Du weiter weg gehst. Diese Funktion macht macht vor allem Sinn, wenn sich Dein Kind immer in derselben Entfernung von Dir bewegt. Also zum Beispiel auf einem Trampolin auf derselben Stelle hüpft oder von links nach rechts durch das Bild läuft.
Ohne die Aktivierung der AE/AF-Sperre versucht das iPhone automatisch auf Dein Kind scharf zu stellen, was etwas dauern kann und wodurch oft unscharfe Bilder entstehen. Mit der AE/AF-Sperre bleiben Fokus und Belichtung immer gleich. Du machst es der iPhone-Kamera dadurch etwas leichter und erhöhst so die Wahrscheinlichkeit, dass Deine Fotos scharf werden.
6. Fotografiere mit der "Hauptkamera"
Das iPhone hat zwei integrierte Kameras. Die "Hauptkamera" auf der Rückseite ("Back camera"), mit der Du Dein Kind beim Spielen fotografierst, und eine direkt über dem Bildschirm auf der Vorderseite ("Front camera"), mit der Du Selfies von Dir und Deinem Kind machst.
Wichtig zu wissen: Beim iPhone 5 und SE hat die vorderseitige "Selfie"-Kamera eine wesentlich geringere Auflösung als die Hauptkamera, nämlich nur 1,2 Megapixel. Das reicht gerade mal für ein kleines Foto der Größe 9 x 13 cm.
Auch wenn Aufnahmen am Bildschirm super aussehen, heißt das nicht, dass man sie in Fotobüchern und als Wandbilder in guter Qualität drucken lassen kann. Selfies also am besten mit der Hauptkamera machen, es sei denn, Du hast ein iPhone 6 oder 7. Hier haben beide integrierten Kameras eine sehr hohe Auflösung, die auch für größere Fotoabzüge ausreicht.
7. Nicht zu nah
Die Kamera im iPhone hat eine Weitwinkel-Brennweite. Für nahe Portraitaufnahmen ist das iPhone deshalb nicht so gut geeignet, da es die Perspektive verzerrt. Daher Portraits am besten mit etwas Abstand fotografieren.
In der Kamera-App von iOS 10 gibt es auf dem iPhone 7 Plus mittlerweile sogar einen Portrait-Modus neben den Optionen Foto, Video, Panorama usw. Mit dem Portrait-Modus muss aus mindestens 20 Zentimeter Abstand fotografiert werden.
8. Im Quadrat
Nicht immer nur im länglichen Standardformat fotografieren! Ich persönlich mag den quadratischen Bildausschnitt sehr. So kann das Bild fokussierter und komprimierter wirken.
9. Auf Augenhöhe
Gerade bei kleinen Kindern entstehen schöne Aufnahmen, wenn man in die Knie geht und die Kleinen auf ihrer Augenhöhe fotografiert. Das hat auch den Vorteil, dass der Hintergrund oft spannender wird und man so mit dem Foto viel besser eine Geschichte erzählen kann.
Wenn Du Dein Kind zum Beispiel an Weihnachten nur aus Deiner Perspektive von oben fotografierst, wirst Du den ollen Teppich als Hintergrund haben. Wenn Du Dich hinkniest, kommt der Weihnachtsbaum dahinter mit aufs Foto. Wenn Du aus der Hocke fotografierst, bekommt man mehr das Gefühl, die Welt aus der Sicht des Kindes zu betrachten.
10. Kreative Blickwinkel
Es gibt viele Varianten, wie Du Dein Kind fotografieren kannst, jede wird eine ganz andere Bildstimmung erzeugen. Mit der Froschperspektive von unten bekommt man sehr originelle Kinderfotos. Mit der Vogelperspektive von oben auch. Hier reicht es schon, auf einen Stuhl oder eine Treppenstufe zu steigen.
Wechsel ruhig öfter mal den Blickwinkel! Von oben oder unten, seitlich oder mit Gegenlicht, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Deine eigene Perspektive mit aufs Bild zu nehmen ist auch immer eine schöne Idee, wie auf dem rechten Foto. Da hat man als Mama manchmal das Gefühl, durch die Zeit zurückzureisen und sein Kind gleich an die Hand zu nehmen.
Öfter mal die Perspektive bzw. den Bildausschnitt zu wechseln, hat noch einen anderen Vorteil: so kannst Du aus einer einzigen Situation (z.B. während Dein Kind auf dem Bett spielt) viele unterschiedliche Fotomotive herausholen.
11. Familienalltag
Der Alltag bietet unzählige schöne Fotomotive und Momente, die man für immer einfangen möchte. Und viele Gelegenheiten, eine kleine Geschichte zu erzählen. Minimalistische Kinderportraits vor einem klaren Hintergrund haben ihren Charme, Alltagsmomente mitten aus Eurem Leben aber auch!
11. Linien als Rahmen
Ein kleiner Tipp für die Bildgestaltung: achte mal auf die Linien in Deinem Foto! Diese können Dein Kind zum Beispiel einrahmen, wie die Tür im Bild unten rechts. Linien geben Fotos Struktur und lenken den Blick auf das Wesentliche. Es müssen gar nicht immer horizontale Linien sein, auch diagonale Linien (wie die Treppe auf dem linken Foto) haben eine spannende Bildwirkung. Alle Arten von Linien können Dein Bild interessanter machen, wenn man bewusst darauf achtet.
12. Das Kleine im Großen
Manchmal ist man so damit beschäftigt, alle(s) aufs Bild zu kriegen, dass man die kleinen Dinge übersieht. Die feinen Löckchen, kleine Füßchen, die langen Wimpern. Halte auch das Kleine im großen Ganzen fest. Geh ein kleines bisschen näher ran. Dann noch ein bisschen. Du entscheidest, was im Foto im Mittelpunkt stehen soll. Ist es die kleine Hand Deines Kindes, die in Papa's Hand fast versinkt? Dann fotografiere genau das!
14. Pimp Dein Foto!
Die Zeiten der Standard-Instagram-Filter sind vorbei. Mittlerweile gibt es unzählige tolle Foto-Apps und Filtern, mit denen Du aus Deinen Kinderfotos noch mehr rausholen kannst.
Mit der App Tadaa SLR kann man zum Beispiel Tiefenschärfe in seine Fotos zaubern. Ich persönlich mag die App VSCO, mit der man sehr viele Bearbeitungsmöglichkeiten hat. Wer seine iPhone-Fotos gerne ein bisschen optimiert, für den könnten auch die Apps Snapseed, Juxtaposer, PhotoFX, Photo Toaster und Lenslight interessant sein, um nur eine kleine Auswahl zu nennen.
15. Fotos über WLAN sichern
Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie man seine iPhone-Fotos sichern kann. Hier kommt mein Favorit: Ich habe mir vor ein paar Monaten die App Photo Sync auf dem iPhone installiert. Mit PhotoSync kann man seine Fotos über WLAN direkt an seinen PC übertragen. Supereinfach und unkompliziert! Ohne dass man mit irgendwelchen Kabeln rumhantieren muss.
Wenn Du also zu Hause merkst "Oh, mein Speicher ist schon wieder voll!", öffnest Du fix die App, überträgst Deine Fotos und Videos in nullkommanichts auf Deinen PC und kannst dann ohne Probleme weiterfotografieren. Was ich sehr praktisch finde:
Wenn Du Deine Fotos auf dem iPhone schon in Alben bzw. Ordner sortiert hast, werden diese Ordner übertragen. Wenn man immer mal wieder zwischendurch seine Fotos schon direkt auf dem iPhone sortiert, spart man sich später stundenlanges Foto-Sortieren am PC.
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