Fotografieren im Winter: 10 Tipps für schöne Kinderfotos in der dunklen Jahreszeit. Mit welchen Einstellungen man tolle Schneebilder zaubert, wie man drinnen mit wenig Licht fotografiert, wie man die Kamera stabilisiert und viele weitere Tipps.
Im Sommer lief es richtig gut zwischen Deiner Kamera und Dir. Ihr wart ein super Team. Mit der Halbautomatik hast Du tolle Kinderfotos gezaubert und auch den M-Modus konntest Du schon fast mit links.
Doch dann kam der Winter.
Und Eure innige Beziehung hat Risse bekommen. Deine Kamera schaut Dich jetzt vorwurfsvoll aus dem Regal an. Aber die Leichtigkeit ist weg. Das gute Stück macht keine gestochen scharfen Fotos mehr. Verwackelte Kinderfotos sind jetzt Alltag. Nur selten ist noch ein Glückstreffer dabei. So macht das wirklich keinen Spaß!
Ja, der Winter kann einem ordentlich die Lust am Fotografieren nehmen.
Wenig Tageslicht und tobende Kinder sind eine echte Herausforderung, übrigens auch für Profi-Fotografen. Deshalb gibt es heute 12 Tipps von 3 Familienfotografinnen, wie Ihr auch in der dunklen Jahreszeit schöne Kinderfotos zaubern könnt.
1. IN RICHTUNG DES LICHTEINFALLS FOTOGRAFIEREN
Kinder drinnen in Bewegung zu fotografieren ist gar nicht so einfach, da oft das Licht fehlt. Die beste Chance, Eure Kleinen zu Hause „in Action“ und ohne Verwacklungen abzulichten, habt Ihr, wenn Ihr in Richtung des Lichteinfalls fotografiert. Also wenn Ihr Euch zwischen dem Fenster und Eurem Kind befindet. Dann sind die kleinen Gesichter schön ausgeleuchtet, so wie in diesem Foto.
Auch ganz wichtig: möglichst nah am Fenster fotografieren!
Foto von @heartmaenner, Tipp von @lenimoretti.
2. NAH AM FENSTER FOTOGRAFIEREN
Das Fenster ist wirklich ein idealer Ort, um Fotos zu machen - ganz besonders in dieser Jahreszeit. Denn die Stunden mit ausreichend Licht sind rar und das Fotografieren im kuscheligen Heim wird schwieriger. Da seid ihr am Fenster sozusagen auf der Pole Position.
Viel Licht, Spiegelung und wenn es gut läuft, sogar noch ein ruhiges, weil staunendes Kind. Perfekt!
Foto von @mamarlena_, Tipp von Nina King @momentchen.
3. SCHNEE LEICHT ÜBERBELICHTEN
Winterbilder mit Schnee zu machen, kann eine knifflige Sache sein, da die Kameraautomatik überfordert ist mit dieser Lichtsituation.
Wenn die Sonne strahlt und der Schnee funkelt, fotografiert Ihr am besten mit einer kleinen Überbelichtung von einer bis eineinhalb Blenden. Oder über das Rädchen an Eurer Kamera mit + 1 im (Halb)Automatikmodus. Am besten mehrere Belichtungen austesten, damit der Schnee seine Details nicht verliert.
Foto von @anjalorenzfotografie, Tipp von @lenimoretti.
4. GELBSTICH REDUZIEREN
Oft wird es im Winter den ganzen Tag nicht einmal richtig hell. Die Lampen brennen also den ganzen Tag ... und alle Bilder bekommen diesen gewissen Gelbstich. Diesen kann man reduzieren, indem man den Weißabgleich reduziert. Meist ist der automatisch bei 5000K eingestellt. Um einen Gelbstich ordentlich zu reduzieren kann man auch schon mal manuell auf 4000K oder sogar noch niedriger gehen. Jede Lichtsituation ist da anders, hier zählt ausprobieren.
Foto und Tipp von Sophie Kröher @storytellingphotography.
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5. AUCH DUNKLE FOTOS HABEN CHARME
Allein Dein Kind und Dich selbst zu portraitieren ist eine Herausforderung. Aber was, wenn sich tagelang die Sonne kaum blicken lässt und das vorhandene natürliche Licht zu Hause eher kläglich ausfällt? Keine Scheu vor "zu dunklen" Aufnahmen!
Hat dieses Selbstportrait von Freja @frejatroelsen nicht etwas wunderschönes? Freja hat dieses Bild übrigens nicht weiter bearbeitet, einzig den Kontrast erhöht. Das kann ausreichen!
Tipp von Sophie Kröher @storytellingphotography.
6. NAH AN DER LICHTQUELLE FOTOGRAFIEREN
Immer so nah wie möglich an der Lichtquelle fotografieren!
Fotografieren am Fenster rockt: Weil du zum Beispiel den ISO-Wert nicht so hochschrauben musst, um ein passend belichtetes Foto zu erhalten. Das würde beim gleichen Motiv weiter weg von der Lichtquelle zu höherem Rauschen führen. Achte beim Fotografieren darauf, dass die Gesichter - wie hier - gut ausgeleuchtet sind.
Foto von @lilly_und_die_liebe, Tipp von Nina King @momentchen.
7. KAMERA STABILISIEREN
Aufnahmen mit seeeehr wenig Licht, wie bei diesem Foto aus der Adventszeit, entstehen mit einer langsamen Verschlusszeit. Deshalb ist es wichtig, die Kamera so ruhig wie möglich zu halten.
Damit das Foto nicht verwackelt, am besten die Ellenbogen auf den Tisch oder ganz eng an den Körper legen und den Auslöser langsam durchdrücken.
Oder die Kamera auf den Tisch legen beim Fotografieren.
Foto von @landkindermutti, Tipp von @lenimoretti.
8. NADELWÄLDER UND SONNENSTERNE
Wenn man im Winter etwas Grün in seine Fotos bekommen möchte, ist man im Nadelwald genau richtig. Noch besser, wenn man so eine schöne Kiefer wie diese Familie direkt im Garten hat.
Sonnensterne, wie auf dieser Aufnahme bekommt man, wenn man die Sonne an der „Kante“ (zB. vor einem Blatt oder Zweig) fotografiert. Also wenn die Sonne halb verdeckt ist. Hast Du das schonmal ausprobiert?
Foto und Tipp von @lenimoretti.
9. WINTERLANDSCHAFTEN
Schöne Landschaften im Hintergrund oder Haufenwolken am Himmel sollten nicht in der Unkenntlichkeit verschwinden.
Wähle dafür eine kleine Blendenöffnung, z.B. f/16 oder f/22.
Dann wird sie Euch auch noch Jahre später erfreuen.
Foto von @m_a_r_i_a_m_t, Tipp von Nina King @momentchen.
10. ABENDSTIMMUNG
Möchte man eine heimelige, winterliche Abendstimmung zu Hause mit wenig Licht fotografieren, nimmt man am besten ISO 800, eine langsame Verschlusszeit (zB. 1/60 sec) und eine kleine Blendenzahl.
Warum das so ist, kannst Du hier nachlesen:
{Teil 5} Blogserie Manuell fotografieren - ISO, Blende & Zeit (Belichtungsdreieck)
Foto von @wirimwald, Tipp von @lenimoretti.
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