Als ich letztens einen Blogartikel meiner Kollegin Barbara Pacejka las, habe ich gedacht, "Genau so ist es! Diese Gedanken müssten viel mehr Menschen lesen!"
In dem Beitrag ging es um Authentizität und Ehrlichkeit.
"Jeder hält seine Fassaden aufrecht und versucht, sein Gegenüber davon zu überzeugen, dass alles ganz easy ist. Einfach mal die Fassade sein lassen, und ehrlich über seine Gefühle reden, macht menschlich." Intuitiv wissen wir das, trotzdem vergleicht man viel zu oft und denkt, allen Anderen geht es besser.
"Auf Deinen Bildern sieht alles so perfekt aus," höre ich manchmal. Ein bisschen schmerzt mich das.
Denn nichts und niemand ist perfekt.
Neben wunderschönen, intensiven Momenten mit den Liebsten, gibt es Sehnsüchte, Wäscheberge, dreckiges Geschirr und Trotzanfälle im Supermarkt. Es gibt Trennungen, Fehlgeburten, Selbstzweifel und Krankheiten. Es macht mich ganz traurig, wenn ich höre, was einige Familien seit meinem letzten Besuch erlebt haben.
Das ganze Spektrum menschlichen Daseins spielt sich hinter diesen Bildern ab. Wie bei Dir und mir.
Aber dieser kleine Blog soll eine Quelle der Fröhlichkeit sein, der Inspiration und schönen Momente. Was Ihr hier seht, sind die Glanzlichter des Familienalltags. Eure vielen kleinen Glücksmomente komprimiert aufs Wesentliche.
Auf das, was am Ende bleibt.
Ja, man kann sich vergleichen. "Wunderschön dort, chaotisch hier. Aufregend dort, immer der gleiche Stress hier," wie es Julia Schönborn auf makellosmag.de wunderbar auf den Punkt gebracht hat. "Nein, dachte ich bei mir. Das wertet mich nicht ab. Im Gegenteil. Es lässt mich teilhaben. Teilhaben an Schönheit und Ästhetik, sogar wenn ich ab und zu nur Chaos um mich herum habe."
Ich will keine perfekt inszenierten Bilder. Ich will etwas Echtes.
Ich mag es minimalistisch. Ich mag es fokussiert und strukturiert. Und ja, ich räume mitunter Windeln, Strümpfe und Lego-Steine aus dem Bild. Denn das bin ich. Und das ist meine Bildsprache. Denn was ich am allermeisten mag, ist diese innige Verbindung zwischen Dir und Deinem Kind.
Und nichts soll im Foto davon ablenken.
Das ist es, was uns alle verbindet. Liebe, so kitschig das klingt. Wir alle wollen geliebt werden, wollen gesehen werden.
Lasst uns die Augen öffnen.
Lasst uns sehen, nicht (ver)urteilen. Die emotionalen, echten Momente, die Ihr hier seht, die habt Ihr auch. Ganz viele davon. Hier gibt es kein besser oder schlechter. Der Rahmen ist vielleicht ein anderer. Die einen wohnen im Altbau, andere im Haus oder einer Neubauwohnung.
Egal. Hinter der Fassade sind wir alle gleich.
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